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Geschichte
Im Jahr 1971 konnte ein modernes 9-klassiges Zentralschulhaus mit Turnhalle an der Alten Straße, heute Rathausplatz 3, in Schwand, unweit der Gemeindegrenze von Leerstetten, eingeweiht werden. Doch schon 1980 musste es um sechs Klassenräume erweitert werden. 1996 erfolgte erneut eine dringend notwendige Vergrößerung: ein Gruppenraum und zwei Klassenräume entstanden.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass, ehe Schwanstetten am 01. Mai 1978 durch die Gebietsreform entstanden ist, die Schulen in Schwand und Leerstetten ein interessantes „Leben“ hinter sich haben.
Die Schule in Schwand
Die Reformation brachte für die ländlichen Gemeinden die Errichtung von Schulen mit sich. Die Schule in Schwand haben anfangs lange zeit die „pastores“ versehen. Man kann von einer Pfarrschule oder Kirchenschule sprechen. Notizen in den Pfarrakten lassen erkennen, dass nur Mesner die Schule gehalten haben. So fand auch der Unterricht im Mesnerhaus statt. Es war aber auch üblich, dass neben dem Mesner Männer aus anderen Berufen die Kinder unterwiesen, z.B. ausgediente Soldaten.
Bereits 200 Jahre vor der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1802 finden wir Eintragungen über Schulmeister in Schwand. Schon um 1600 wird ein Adam Janger als Schulmeister aufgeführt.
Infolge der Auswirkungen des 30-jährigen Krieges war in Schwand für 20 Jahre keine Schule. Erst 1653 wird der Unterricht im Schulhaus neben der Kirche wieder aufgenommen. Ob es sich dabei um das Mesnerhaus an der Friedhofsmauer handelt, kann nicht einwandfrei gesagt werden. Wahrscheinlich ist es aber das noch heute stehende Fachwerkhaus Nürnberger Straße 19. Der Mann, der damals den Schuldienst wieder aufnahm, war Hieronymus Beck, erst Gabelmacher, dann Soldat, Aufwärter bei Hochzeiten, danach Herrschaftsdiener, endlich Schulmeister.
Dass Schulmeister zur damaligen Zeit von den Schülern selbst besoldet wurden, ist daraus zu ersehen, dass es Klagen über erhöhte Schulgeldforderungen gab. Bezeichnend ist, dass erst vom Jahre 1732 an die Bezeichnung „Lehrer“ oder „Schullehrer“ aufzufinden ist. Vorher war „Schulmeister“ üblich. Aller Lehrer und auch Schulmeister waren mit dem Organistendienst betraut. Zum Teil versahen sie auch, wie oben schon erwähnt, den Mesnerdienst. Oft waren sie auch Gemeindeschreiber und Postagenten.
1776 führte man die Sommerschule ein. 1787 war die Schule im Winter von 32 und im Sommer von 18 Schülern besucht. Da viele Kinder im Sommer mitarbeiten mussten, hatten sie keine Zeit, die Schule zu besuchen.
So verhinderten die oft dringend benötigte Mitarbeit der Kinder und das Schulgeld, das viele nicht bereit waren zu zahlen oder nur mit Mühe aufbringen konnten, einen regelmäßigen Schulbesuch. Auch der Mangel an geeigneten Lehrern und Schulgebäuden war nicht förderlich. Erst mit Einführung der Schulpflicht 1802 besserte sich die allgemeine Situation.
1830 wird ein neues Schulhaus an der Nürnberger Straße 12 errichtet, das mit Unterbrechungen bis 1971 benutzt wurde.
1912 erfolgt der Bau eines weiteren Schulhauses mit zwei Klassenräumen nördlich der Kirche an der Nürnberger Straße 33, das ebenfalls bis 1971 benutzt wurde. Erst 1921 erfolgte die Trennung von Schul- und Kirchendienst. Schule und Lehrer unterstanden von da an nicht mehr dem Pfarrer.
Die Schule in Leerstetten
Der Posten eines Kantors in Leerstetten, der Dienst als Organist, Lehrer und Mesner tat, ist seit 1525 besetzt. So wird schon 1628 von einem österreichischen Glaubensflüchtling berichtet, der als Lehrer angestellt wurde. Der erste Schulhausbau erfolgte 1703. Es war gleichzeitig das Mesnerhaus. Als es abgebrochen werden musste, entstand 1835 gegenüber der Kirche das neue Schulhaus mit zwei Klassenräumen, das bis 1971 benutzt wurde. Da es bald zu klein war, erfolgte 1912 an der Schwabacher Straße der Bau eines weiteren Schulhauses, das aber 1962/63 an gleicher Stelle einem moderneren Zentralschulhaus weichen musste. Dieses Schulhaus wurde bist 1985 benutzt. 1922 entstand der Schulverband Leerstetten - Großschwarzenlohe am 1.9.1969 aufgelöst. Schon 1967 hatten die Gemeinden Leerstetten und Schwand einen gemeinsamen Schulverband gegründet, dem ab 1969 auch Rednitzhembach angehörte. Bis 1985 kamen die 5. und 6. Klassen in unser hiesiges Schulhaus, während unsere 7. mit 9. Klassen das dortige Schulhaus bis heute besuchen.
Nach dem Beschluss des Bayerischen Landtags zur Auflösung aller Teilhauptschulen besuchen die Schwanstettener Fünft- und Sechstklässler seit September 2007 die jetzigen Mittelschulen in Rednitzhembach, Wendelstein und Allersberg. Die Volksschule Schwanstetten ist somit eine reine Grundschule.
Quellen
- 100 Jahre Landkreis, herausgegeben von W. Ulsamer, Schwabach 1964
- Unser Schwanstetten, eine Bürgerbroschüre, herausgegeben von den SPD-Ortsvereinen Leerstetten und Schwand