Neues aus der Umweltschule
Nach der erfolgreichen Umweltwoche im Mai 2019 sowie der Auszeichnung zur „Zwei-SterneUmweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ für das Schuljahr 2018/19, wollen wir uns im Verlauf des neuen Schuljahres verstärkt mit den Themen „Maßnahmen zum Klimaschutz“ sowie „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“ auseinandersetzen. Den Auftakt machte am 26.11.2019 der Besuch des Politmobils aus Nürnberg, eine Sonderaktion des „Erfahrungsfeld der Sinne“. Selina Bock und Oliver Streit führten den Kindern die Thematik „Plastikflut“ mit dem Workshop „Plastik und Meer“ sehr anschaulich vor Augen. Nach einer Begrüßungsrunde durften die Zweitklässler zunächst ihr Wissen zum Thema Plastikmüll einbringen. Danach versuchten die Kinder, Fische und Krebse aus blauen Tonnen zu angeln. Dabei verfingen sich aber auch jede Menge Unrat und Müll wie Plastiktüten, Dosen oder Plastikflaschen. Beim Betrachten der Angelresultate erklärte Herr Streit, dass laut einer Prognose in den nächsten 20 bis 30 Jahren in unseren Meeren mehr Müll schwimmen wird als Fische.
Die geangelten Gegenstände wurden anschließend sortiert. Die Schüler fanden heraus, dass viele Verpackungen oft nur Stunden oder wenige Tage verwendet werden. Im Gegensatz dazu nimmt die Zersetzungsdauer wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Dass es tatsächlich mehrere hundert Jahre dauert, bis die meisten Kunststoffe in Mikroplastik zerfallen sind, erstaunte viele. Auf einer Weltkarte zeigte Herr Streit, dass sich schon fünf große Müllstrudel auf der Erde in den verschiedenen Meeren gebildet haben. Mit einem Handquirl und einem Wassergefäß veranschaulichte er die Bildung eines Strudels, der kleine Plastikschnipsel auch auf den Grund zog. Im Meer werden Plastiktüten sogar in einer Tiefe von 11000 Metern gesehen. Dass Wale und andere Meeresbewohner Plastik fressen oder sich in Plastikteilen verfangen und sterben, machte alle sehr betroffen.
Nun überlegten die Kinder mit Frau Bock, wie überhaupt so viel Plastikmüll ins Meer gelangen kann. Mehrere Möglichkeiten wurden in Betracht gezogen. Unter anderem entladen Schiffe Müll ins Meer, Containerschiffe verlieren Ladung, der Wind nimmt leichte Kunststoffteile mit. Aber auch Mikroplastikteilchen aus Kosmetikprodukten, Shampoos oder Duschgel landen im Meer und letztendlich wieder auf unseren Tellern. Mit Frau Streit bastelten die Kinder anschließend in Gruppen eine Weltkarte, auf der sie fünf Plastikmüllteppiche platzierten.
Im Abschlusskreis sammelte Herr Streit mit den Kindern Ideen, wie Plastikmüll vermieden werden kann. In Plastik verpackte Sachen erst gar nicht kaufen oder Glasflaschen verwenden, wurde unter anderem genannt. Zum Schluss erfuhren die Kinder noch, dass sich einige Länder unserer Erde bereits auf den Weg gemacht haben, die Plastikflut zu verringern. Kenia in Afrika hat Plastiktüten per Strafe komplett verboten und in Costa Rica in Mittelamerika wird bis zum Jahr 2021 ganz auf Einwegflaschen verzichtet. Neuseeland hat die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetika untersagt. Ein guter Anfang!
Nach zwei sehr interessanten und beeindruckenden Schulstunden nahmen die Klassen 2a und 2b jeweils sehr viel Wissen und Ideen mit nach Hause. Vielen Dank an alle Mitarbeiter des Politmobils für diese tolle Aktion.
Doris Fürst, Lehrerin